Disclaimer: Hier schreiben Dogsitter*innen über Erfahrungen, die sie in insgesamt fast zehn Jahren gesammelt haben. Wir sind keine Tiertrainer*innen, Tierpsycholog*innen, Tierernährungsberater*innen oder Tierärzt*innen und nicht zu diesen Berufen ausgebildet. Bei Notfällen, schweren Problemen oder wenn ihr euch unsicher seid ob es sich um einen Notfall oder ein schwerwiegendes Problem handelt geht hierfür bitte so schnell wie möglich zu einer dafür ausgebildeten Anlaufstelle.

Tipps für Dogsitter*innen – Eingewöhnung

In unserem Format „Tipps für Dogsitter*innen“ stellen wir euch jeden Monat Tipps & Tricks vor, die wir in den letzten Jahren gesammelt haben und die euch helfen sollen, euch und euren Betreuungshunden einen leichteren und entspannteren Dogsittingalltag zu ermöglichen. Unsere Tipps haben wir entweder aus eigener Erfahrung gesammelt, wurden uns von Dogsitterinnen aus dem Luisa & Friends Netzwerk zugetragen oder von befreundeten Expert*innen mitgegeben.

In unserem heutigen Beitrag von „Tipps für Dogsitter*innen“ wollen wir über ein Thema sprechen, das direkt zu Beginn einer Betreuung relevant ist und euch die ganze Betreuung leichter machen kann: Die Eingewöhnung!

Ihr habt einen tollen Hund kennengelernt, beim ersten Treffen hat alles super geklappt und ihr freut euch schon wie Bolle die nächsten Tage mit diesem Vierbeiner zu verbringen. Nun ist der Tag der Tage und euer Betreuungshund kommt zu euch, hat sich noch von Herrchen und Frauchen verabschiedet und steht nun neben euch. Doch wie schafft ihr es, dass er sich von Minute 1 an wohlfühlt?

1. Nehmt euch Zeit und Ruhe

Euer Gasthund ist wahrscheinlich total aufgeregt. Er ist gerade Auto gefahren, Herrchen und Frauchen waren ein bisschen anders als sonst und sind jetzt weg, die Gegend ist neu, alles riecht anders, vielleicht kennt er euch bzw. eure Familienmitglieder noch gar nicht und jede Menge neue Reize prallen auf ihn ein. Was er jetzt braucht ist jemand, der Ruhe ausstrahlt und ihm vermittelt, dass alles okay ist. Wenn ihr selbst noch drei Folgetermine habt, in zwanzig Minuten schon wieder etwas anderes vorhabt und eigentlich mit dem Kopf bei ganz anderen Sachen seid, seid ihr gestresst und übertragt diesen Stress somit auch auf euren Gasthund. Bleibt also ganz ruhig, organisiert euren Kalender so, dass ihr Zeit habt und atmet einmal tief durch.

2. Geht erstmal eine kleine Runde spazieren

Bevor ihr in die Wohnung geht und euer Vierbeiner noch mehr Eindrücke bekommt, würde ich ihn erstmal anleinen und ein paar Minuten mit ihm rausgehen. Das hat mehrere Gründe. Zum einen wird sich euer Gasthund durch die Aufregung wahrscheinlich erstmal lösen müssen – auch wenn er mit seinen Haltern vor der Autofahrt schon draußen war. Wenn die Blase nicht mehr drückt ist er gleich ein Stückchen entspannter und kann sich besser auf die neue Situation fokussieren. Zum anderen verknüpfen die meisten Hunde Gassi mit Spiel, Spaß und Action. Wenn sie das alles mit euch erleben vertrauen sie euch gleich mehr und sind auf euch schon ein Stückchen positiv konditioniert. Vor allem unsere Dogwalker*innen und Dogsitter*innen, die die Hunde von zu Hause abholen, berichten, dass die Hunde oft schon beim zweiten Abholen total aufgeregt sind und sich total freuen sie wiederzusehen. Zuletzt hilft ein erster Spaziergang, schon mal ein bisschen Aufregung und Stress abzubauen. Ein ausgelasteter Hund ist ein glücklicher Hund und auch wenn eine kleine Runde ihn nicht richtig müde macht konnte er doch vielleicht schon ein paar Meter an der Schleppleine flitzen und so überschüssige Energie rauslassen um dann gelassener zu euch reinzukommen.

3. Überfordert euren Gasthund nicht

So! Nun seid ihr überschüssige Energie losgeworden, der Hund konnte sich lösen und ihr seid beide gut gelaunt und bereit reinzugehen. Einmal im Haus oder der Wohnung angekommen würde ich den Hund nicht sofort ableinen und wild durch die Wohnung rennen lassen. Eure Wohnung riecht ganz anders als daheim und wenn ihr schon ein paar Gasthunde da hattet auch noch nach diesen. Um den neuen Mitbewohner nicht gleich wieder zu überfordern, wenn er gerade etwas runtergekommen ist, würde ich ihn erstmal den Eingangsbereich erschnuppern lassen. Ist er damit fertig, würde ich den nächsten Raum “freigeben”, indem ich die Tür aufmache und auch offen lasse. Dann den nächsten Raum und wieder den nächsten Raum – so lange bis er nach und nach alle Räume, in die er darf, ausgiebig erkundet hat.

4. Stellt eurem neuen Mitbewohner seinen Schlafplatz vor

Puh! Das war anstrengend! Jetzt wo wir alles erkundet haben können wir endlich zur Ruhe kommen und vielleicht sogar ein kleines Nickerchen halten. Zeigt hierzu dem Neuankömmling wo sein Schlafplatz ist. Am besten ruft ihr ihn und lasst ihn auf einem weichen und flauschigen Plätzchen erstmal sitzen oder liegen und gebt ihm ein Leckerli, damit er gleich eine positive Verknüpfung herstellen kann. Jetzt kann er sich ablegen und erstmal alles verarbeiten, was er in den letzten Minuten und Stunden erlebt hat.

5. Gebt ihm etwas, das er kennt

Wahrscheinlich wurde euch eine große Tasche voller Futter, Leckerli, Spielzeug, Decken, Körbchen und Kuscheltiere mitgegeben. Benutzt diese Sachen! Gebt eurem Gasthund sein liebstes Kuscheltier oder legt seine Decke neben euer Sofa. Der vertraute Geruch erinnert sie an zuhause und gibt ihnen extra Sicherheit und Halt, um richtig gut bei euch anzukommen.

6. Gebt dem Neuankömmling etwas Zeit

Wenn euer Gasthund nun ruhig und friedlich in seinem Körbchen liegt, lasst ihn dort schlafen. Generell würde ich in den ersten 24 Stunden noch keine Luftsprünge erwarten. Auch wenn ihr jetzt alles zum ersten Mal gesehen und erlebt habt, können doch immer noch andere Dinge wie Unruhe, neue Geräusche oder fremde Personen kommen und manche Sachen müssen vielleicht auch ein zweites oder drittes Mal erlebt, gesehen und beschnuppert werden um so richtig anzukommen.

Wenn ihr beim Lesen Lust darauf bekommen habt auch Dogsitter*in zu werden oder vielleicht schon einige Jahre dabei seid und trotzdem noch etwas dazu lernen konntet dann meldet euch doch gerne bei uns! Wir sind immer auf der Suche nach neuen Dogsitterinnen und Dogwalker*innen in Frankfurt, dem Taunus und dem ganzen Rhein-Main-Gebiet, um unser Netzwerk und unser Wissen zu erweitern! Mehr dazu findest du auf unserer Seite Dogsitter werden!

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